Diskussion:Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei/Zeitzeugnis

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Von einigen Seiten werde ich für diesen Beitrag angegriffen ("revisionistisch"). Aber ich kann und will die Wahrheit nicht verschweigen, auch wenn sie Irgendjemandem nicht gefällt. Leider ist mir (und war mir damals) nicht bekannt, wer (welche Ebene) in der NSDAP gegen offenbar geltende Regeln verstoßen und dieses Verfahren angeordnet hat; das kann in der Kreisleitung Dresden oder in der Gauleitung Sachsen oder gar noch weiter oben passiert sein.
Der Eintrag möge dafür stehen, dass offenbar nicht immer und nicht überall regelkonform gehandelt wurde und Dinge geschehen sind, die den Historikern unbekannt geblieben sind, weil die sich nur an den aufgefundenen Regeln und Akten orientiert haben und alles Andere ausschließen nach dem Motto: "Was nicht sein kann, weil's nicht sein darf".
(Die Erschießung von Kriegsgefangenen "durfte" auch nicht sein - die Vorschriften für die Behandlung Kriegsgefangener stehen bestimmt in irgendeiner einschlägigen HDV - und dennoch ist es vorgekommen.)
Gruß Dr.cueppers 22:17, 5. Sep. 2012 (CEST)
Ich wußte das auch nicht und es ist sehr interessant. Was ich gerne wüßte, ist, ob das SA-Sportabzeichen Pflicht für Beamte war, die der NSDAP beitreten mussten, denn mein Vater hat es, obwohl er nie in der SA war. Günter Wirth 87.162.118.47 10:09, 5. Okt. 2012 (CEST)
Das SA-Wehrsportabzeichen (so der korrekte Name) war zwar von der SA ins Leben gerufen worden, aber das konnte jeder erwerben, der wollte und sich der entsprechenden Prüfung unterzog. Kein Sportabzeichen war damals "Pflicht", eine "Verpflichtung zur Teilnahme an dieser Sportprüfung" mag örtlich vorgekommen sein, aber man kann ja von niemandem verlangen, dass er die darin geforderten Mindestleistungen auch erreicht (was allenfalls auf angehende Sportlehrer zutreffen mag). Gruß Dr.cueppers 15:15, 5. Okt. 2012 (CEST)

Hallo Dr.cueppers, danke, dann bin ich ja beruhigt, daß er nicht in der SA war. Ergibt sich aber die Frage, warum und wieso er das SA-Wehrsprortabzeichen bekam, freiwillig hat es es bestimmt nicht getan, da muß es ihm jemand angeraten haben, wahrscheinlich hängt es mit der Beamtung zusammen? Gruß, Günter Wirth. Günter wirth 17:58, 5. Okt. 2012 (CEST)

Damalige Motive kann man nicht erraten. Das kann auch so passiert sein, dass eines Tages ein Freund oder Kollege gesagt hat: "Ich mach' da mit, kommst Du auch mit?" Und er wollte ihm nicht nachstehen nach dem Motto "das schaffe ich doch auch". Die Hürden waren übrigens nicht so hoch wie beim Reichssportabzeichen, so dass das SA-Wehrsportabzeichen auch von Leuten angestrebt wurde, die sich das Reichssportabzeichen nicht zutrauten oder nicht bestanden hatten. Und damals hat niemanden gestört, dass das SA-Wehrsportabzeichen von der NSDAP bzw. SA organisiert worden war, während das (viel ältere) Reichssportabzeichen von der Partei nie ursurpiert worden ist. Jedenfalls ist die Teilnahme an dieser Sportprüfung keinerlei Anzeichen dafür, dass oder inwieweit sich der Probant mit der damaligen Ideologie identifiziert hat oder nicht. Gruß Dr.cueppers 12:18, 7. Okt. 2012 (CEST)

Heute wieder gelesen, Ich bedanke mich recht herzlich, liebe Grüße, Günter Wirth.Günter Wirth 07:55, 2. Nov. 2012 (CET)

Einmisch: Mit dem Hitler-Erlass vom 19. Januar 1939 (Erhebung des bisherigen SA-Sportabzeichens zum SA-Wehrabzeichen) wurde der Erwerb des Wehrabzeichens obligatorisch (moralische Verpflichtung) für alle "Volksgenossen" im Zuge der vor- und nachmilitärischen Schulung vorgeschrieben. Es sollte nach Hitler jährlich erneuert werden und die betreffenden Jahrgänge der HJ waren tunlichst auf dessen Erwerb vorzubereiten. Zu diesem Zwecke wurden auch die SA-Wehrmannschaften ins Leben gerufen. Diese agierte zwar unter der formalen Oberaufsicht der Obersten SA-Führung, waren aber weder Parteigliederung noch angeschlossener NS-Verband. Im Oktober 1939 wurde die Aufgabe der SA-Wehrmannschaften (vor- und nachmilitärische Ausbildung) bis zum "Endsieg" ad acta gelegt und diese wurden zu offiziellen "Sicherungskräften" erhoben. Die SA-Wehrmannschaften nahmen polizeiliche Aufgaben wie auch Sicherheitsdienste in öffentlichen Gebäuden wahr und ersetzten abgezogene Polizeibeamte usw. Ab 1941/42 wurde dann aus den Wehrmannschaften reguläre Kampfverbände ausgehoben, die unter dem Namen SA-Sondersturmbanne zur besonderen Verwendung agierten. Haupteinsatzgebiete waren vor allem Berlin und das südliche Österreich, wo die SA-Wehrmannschaften in der "Banden- und Partisanenbekämpfung" eingesetzt wurden. Ab Oktober 1944 waren die Wehrmannschaften offizieller Bestandteil des Volkssturms.
Sprich: Das SA-Wehrabzeichen war seit Januar 1939 ein Pflichtabzeichen, mit dem jeder männliche "Volksgenosse" seine Wehrbereitschaft zu belegen hatte. Die politische Gesinnung des Betreffenden spielte nur eine untergeordnete Rolle. Der Erwerb des SA-Sportabzeichens (vor 1939) war freiwillig. Es musste jedoch erworben werden, wenn ein "Parteigenosse" innerhalb der SA, SS, NSKK und NSKF in eine "Führerfunktion" berufen wurde. Gruß, --Hardcore-Mike (Diskussion) 16:24, 5. Jan. 2014 (CET)
Nachtrag: Seit 1934 war der Erwerb des SA-Sportabzeichens für JEDES (!) SS-Mitglied und die jährliche Erneuerung kategorisch von Heinrich Himmler vorgeschrieben worden. Dieses sollte den Elitegedanken des "schwarzen Ordens" und die Schirmherrschaft der SS über die Sportorganisationen des Reiches verdeutlichen. --Hardcore-Mike (Diskussion) 16:30, 5. Jan. 2014 (CET)