Ersttagsbrief
Als Ersttagsbrief oder FDC (Abk. von First Day Cover) wird eine postalische Sendung (Brief oder Postkarte) bezeichnet, die am ersten Gültigkeitstag der zur Frankatur verwendeten Briefmarken abgestempelt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Ersttagsbriefe der Post
Viele Postverwaltungen geben für ihre Markenausgaben besonders gestaltete, auf den Ausgabeanlaß hinweisende Schmuckumschläge heraus, für die auch besondere Ersttagsstempel verwendet werden. Das können Zusatzstempel zum verwendeten Tagesstempel sein (z. B. mit der Inschrift AUSGABETAG, ERSTTAG, FIRST DAY OF ISSUE, JOUR d' EMISSION o. ä.), häufiger aber handelt es sich um Ersttag-Sonderstempel mit deutlichem Motivbezug zur Markenausgabe.
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es keine von der Postverwaltung herausgegebenen Ersttagsbriefe. Statt dessen wurden seit 1974 von der Deutschen Bundespost, nachfolgend von der Deutschen Post AG, Ersttagsblätter (kurz ETB) herausgegeben, die in den 1970er und 1980er Jahren bei den Philatelisten auf großes Interesse stießen, heute aber kaum noch gesammelt werden. Zu jeder deutschen Markenemission gibt es zwei Ersttag-Sonderstempel, und zwar mit den Ortsbezeichnungen Bonn und Berlin. Ersttag-Sonderstempel kommen auch bei der Schweizer Post zum Einsatz, entsprechende Ersttagsbriefe werden von der Post zu jeder Markenausgabe aufgelegt. In Österreich kamen seit 1948 Ersttag-Zusatzstempel zum Einsatz, heute werden auf den einheitlich gehaltenen Ersttagsbriefen der Österreichischen Post AG auch Sonderstempel mit Bezug auf das jeweilige Markenmotiv abgeschlagen.
Ersttagsbriefe sammeln
Die von den Postverwaltungen oder privaten Anbietern verausgabten Ersttagsbriefe werden von den Sammlern zumeist im Abonnement bezogen. Eine portogerechte Frankatur ist für diese Briefe nicht notwendig. Ob der gesamte Satz oder nur einzelne Teile davon verklebt werden, richtet sich allein nach ästhetischen Gesichtspunkten und nach dem auf dem Briefumschlag vorhandenen Platz. Reicht dieser nicht aus, werden die Marken eines Satzes auf mehrere Kuverts verteilt. Die Ersttags-Sonderstempel werden zumeist mit einem geeigneten Druckverfahren (z. B. Hochdruck) angebracht.
In den letzten Jahren hat das Interesse an derartigen Ersttagsbriefen bei vielen Sammlern deutlich nachgelassen. Mehr Zuspruch finden portogerecht frankierte, echt gelaufene Ersttagsbriefe.
Das Sammeln von Ersttagsbriefen beschränkt sich nicht allein auf zeitgenössische Markenausgaben. Bei Ausgaben der klassischen Periode, deren Erscheinungstag nicht durch entsprechende Akten zu belegen ist, sind Sammler stets auf der Suche nach Postsendungen mit dem frühesten Gebrauchsdatum.

Zu diesem Abschnitt gibt es Zeitzeugen-Wissen.
(Test-Texte!)
Letzttagsbrief
Dem Ersttagsbrief steht der Letzttagsbrief gegenüber. Hierbei handelt es sich um Postsendungen, deren Frankatur am letzten Tag ihrer Gültigkeit abgestempelt wurde. Ein Beispiel bieten die vom 1. Januar 1964 bis zum 30. Juni 1990 herausgegebenen Briefmarken der Deutschen Post der DDR, die nach dem 2. Oktober 1990 ihre Frankaturgültigkeit verloren und auf einer Vielzahl von Letzttagsbriefen verklebt wurden. Auch für den letzten Gültigkeitstag von Marken werden in manchen Ländern mitunter Sonderstempel eingesetzt.

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Literatur
- Wolfram Grallert: Lexikon der Philatelie, 2. Aufl., Phil*Creativ GmbH, Schwalmtal 2007, ISBN 3-9321-9838-7
- Jiri Novácek: ABC der Philatelie, Artia Verlag, Prag 1984, ASIN B004CS0U1A
- Ernst Schlunegger: Einführung in die Motivphilatelie, Richard Borek Philathek, Braunschweig 1980, ASIN B002O8L9YW
Weblinks


- Philatelistisches Grundwissen mit vielen Bildern erklärt
- Briefmarken der Schweizerischen Post
- Briefmarken der Österreichischen Post
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